HomeImmobilienMitten im Leben und trotzdem verkaufsbereit: Wie du bewohnte Immobilien optimal inszenierst

Mitten im Leben und trotzdem verkaufsbereit: Wie du bewohnte Immobilien optimal inszenierst

Man kennt’s: Der Verkauf steht an, das Haus ist bewohnt, das Leben läuft weiter – mit Kinderspielzeug, Kaffeetassen und der Wäsche, die man halt irgendwo trocknen muss. Und dann kommt der Moment, wo die Maklerin sagt: „Wir sollten das Haus fürs Exposé ein bisschen herrichten.“ Leichter gesagt als getan, oder?

Aber genau hier liegt die Magie. Denn das perfekte Zuhause ist oft nicht das, was leer, steril und wie aus dem Möbelhaus wirkt – sondern das, was bewohnt und gleichzeitig liebevoll in Szene gesetzt ist. Und ja, das geht. Auch mit Alltag. Auch mit Familienleben.

Deshalb hier – ganz ehrlich, alltagsnah und ohne Immobilienkauderwelsch – ein paar richtig gute staging tips for occupied homes before listing, die wirklich funktionieren. Und dich nicht in den Wahnsinn treiben.


Erstmal: Tief durchatmen – es muss nicht alles perfekt sein

Du musst nicht plötzlich leben wie in einer Design-Zeitschrift. Es geht nicht darum, dein Zuhause zu verstecken – sondern seine besten Seiten sichtbar zu machen. Die Regel lautet nicht: „Mach alles neu.“ Sie lautet: „Zeig, was da ist – aber ein bisschen schöner.“


Tipp 1: Reduzieren, ohne auszuradieren

„Declutter“ ist das Lieblingswort vieler Home Stager – und ja, es ist wichtig. Aber übertreib’s nicht. Ziel ist nicht, dass dein Zuhause wie eine Musterwohnung aussieht. Ziel ist, dass Interessent*innen genug Platz für ihre Vorstellungskraft haben.

Was hilft: Eine Kiste pro Raum. Da kommt alles rein, was ablenkt – übervolle Ablagen, Kühlschrankmagnete, zu viele Dekokissen, herumliegende Ladekabel. Und wenn du dabei denkst: „Ach, das brauch ich eh selten“ – perfekt, ab in die Garage.


Tipp 2: Familienfotos? Lieber dezent

Ein paar persönliche Details machen dein Zuhause charmant. Aber ein ganzer Flur voller Hochzeitsbilder? Schwierig. Käufer*innen sollen sich vorstellen, dort selbst zu wohnen – nicht, wie du dort gelebt hast.

Lösung: Lass ein, zwei neutrale Bilder hängen, vielleicht Naturaufnahmen oder ein schönes Zitat. Deine echten Erinnerungen sind sicher – aber in einer Kiste besser aufgehoben, wenn der Verkauf läuft.


Tipp 3: Licht macht Stimmung

Einer der unterschätztesten Faktoren beim Home Staging: Licht. Helles, warmes Licht öffnet Räume, lässt Zimmer freundlicher und größer wirken. Also: Vor der Besichtigung alle Vorhänge auf, Lampen an, eventuell ein, zwei Leuchtmittel gegen hellere austauschen.

Und bitte keine Neonröhren. Niemand will sich fühlen wie in der Notaufnahme.


Tipp 4: Der Duftfaktor

Ein Haus riecht – und das ist normal. Nach Kochen, nach Haustieren, nach Leben. Aber zum Verkauf sollte es eher neutral bis angenehm duften. Lüften hilft. Eine Schale Zitronenscheiben im Ofen. Frischer Kaffee. Oder ein dezentes ätherisches Öl wie Lavendel oder Zitrus.

Aber: Finger weg von künstlichen Raumsprays, die riechen oft nach „Wir haben was zu verstecken“.


Tipp 5: Fokus auf die „emotionalen“ Räume

Wohnzimmer. Küche. Schlafzimmer. Das sind die Räume, in denen sich Käufer*innen fühlen, ob sie sich wohlfühlen. Hier lohnt sich extra Aufmerksamkeit. Stell dir vor, du wärst selbst in der Rolle des Käufers. Was würde dir ins Auge springen? Was würdest du sehen wollen?

Ein paar neutrale Kissen, eine frisch gebügelte Tagesdecke, ein gedeckter Tisch mit zwei hübschen Tellern – solche kleinen Inszenierungen wirken Wunder.


Tipp 6: Tiere und Technik kurz verstecken

Ja, der Hund ist süß. Und der Laptop unverzichtbar. Aber zum Fotografieren oder während Besichtigungen sollten tierische Accessoires (Futternapf, Katzenklo) und Technikchaos (Kabelsalat, offene Router, zig Ladekabel) weggeräumt sein. Es stört den Blick – und ist leicht zu beheben.


Tipp 7: Außenbereich nicht vergessen

Auch wenn du im Alltag selten auf der Terrasse sitzt – für potenzielle Käufer*innen ist sie oft der Dealbreaker. Also: Tisch abwischen, Kissen raus, Pflanzen eventuell ein wenig frisch machen. Und wenn’s nur 2 m² Balkon sind – Hauptsache, es wirkt wie ein Ort, nicht wie eine Abstellkammer.


Tipp 8: Kinderzimmer mit Balance

Du hast Kinder? Kein Problem. Käufer*innen wissen, dass Familien wohnen. Aber versuch, das Kinderzimmer so zu gestalten, dass es aufgeräumt, aber lebendig wirkt. Vielleicht ein Regal weniger, das Bällebad wegräumen, die Wandposter etwas reduzieren. Wichtig ist: Es darf nach Kind aussehen, aber nicht nach Chaos.


Und ganz wichtig: Sei gnädig mit dir

Du lebst dort. Du arbeitest vielleicht von zu Hause. Du hast keine Putzkolonne, die alles auf Vordermann bringt. Das weiß auch jeder vernünftige Maklerin. Mach das Beste aus dem, was du hast – mit Liebe, mit Ruhe, mit Augenmaß.

Denn das Ziel ist nicht Perfektion. Das Ziel ist Gefühl. Dass Menschen dein Zuhause betreten und denken: Hier würde ich gern leben.


Fazit: Weniger ist oft mehr – aber mit Seele

Ein bewohntes Haus ins rechte Licht zu rücken, ist eine Kunst. Und ein Balanceakt. Es soll wohnlich sein, aber offen. Persönlich, aber nicht zu sehr. Genau das macht es spannend – und sympathisch. Mit ein bisschen Zeit, etwas Empathie und ein paar gezielten Handgriffen machst du aus deinem Zuhause ein Objekt, das nicht nur gesehen, sondern gefühlt wird.Diese staging tips for occupied homes before listing sind kein Hexenwerk. Sie sind ehrlich, machbar – und kommen aus der Praxis. Nicht für den Showroom gedacht, sondern für echte Menschen in echten Häusern.

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